Inkasso in der Tschechischen Republik

Unser Inkassobüro in der Tschechischen Republik.

Aufgrund der Tatsache, dass sie eine sehr hohe Beitreibungsrate in ihren Inkassofällen liefern, sowie der Kundenzufriedenheit früherer Klienten, arbeiten wir in der Tschechischen Republik mit dem Inkassounternehmen Crediteform S.R.O. zusammen.

” Gerichtliches” Inkasso in der Tschechischen Republik.

An welches Gericht wende ich mich für meinen tschechischen Inkassofall?

Wenn ein Gläubiger eine Forderung gegen einen Schuldner in der Tschechischen Republik hat, ist die Grundregel, dass der Gläubiger sich an das Bezirksgericht wenden sollte, in dem der Schuldner seinen Wohnsitz hat. Wenn der Schuldner eine natürliche Person ist, ist “Wohnsitz” der Ort, an dem der Schuldner seinen Wohnsitz hat. Handelt es sich bei dem Schuldner um eine natürliche Person, die ein Gewerbe betreibt, ist der “Wohnsitz” der Ort, an dem das Gewerbe ausgeübt wird. Und schließlich, wenn der Schuldner eine juristische Person (Organisation/Unternehmen) ist, ist “Wohnsitz” der Ort, an dem die juristische Person ihren eingetragenen Sitz hat.

Die Hauptregel für zivilrechtliche Streitigkeiten ist, dass die Bezirksgerichte die erste Instanz sind, an die sich ein Gläubiger wenden sollte. Es gibt einige Ausnahmen für bestimmte Arten von Streitigkeiten, bei denen ein gewisses Fachwissen der Gerichte erforderlich ist.

In der Tschechischen Republik ist es nicht notwendig, sich von einem Anwalt vertreten zu lassen, wenn man einen Fall vor Gericht bringt.

Eine Klage muss an das Gericht geschickt werden, das das Recht hat, den Fall zu hören. Die Klageschrift muss nicht in tschechischer Sprache verfasst sein; ein Gläubiger aus einem anderen Land kann seine eigene Sprache verwenden. Um diese Fälle nicht zu verzögern, ist es jedoch empfehlenswert, eine Übersetzung ins Tschechische beizufügen.

Wenn Sie Ihre Inkassofälle in der Tschechischen Republik vor Gericht bringen, fallen bestimmte Kosten an. Weitere Informationen zu diesen Kosten finden Sie im Gesetz Nr. 549/1991 über Gerichtsgebühren. Wenn diese Kosten nicht bezahlt werden, wird der Fall nie verhandelt.

Verfahren für “Zahlungsbefehl” in der Tschechischen Republik.

In der Tschechischen Republik gibt es zwei Mahnverfahren, die für das gerichtliche Inkasso in der Tschechischen Republik geeignet sind. Diese sind

• das Mahnverfahren und
• das elektronische Mahnverfahren.

Das ordentliche Mahnverfahren ist ein Verfahren, bei dem das Gericht entscheidet, ob es eingeleitet wird. Es ist nicht der Gläubiger selbst, der es aktiv beantragt. Hält das Gericht den Erlass eines Mahnbescheids im Einzelfall nicht für sinnvoll, entscheidet es sich stattdessen für ein ordentliches Zivilverfahren mit mündlicher Verhandlung, bei dem beide Parteien gehört werden.

Damit sich das Gericht in einem bestimmten Fall für den Erlass eines Mahnbescheids anstelle einer Hauptverhandlung entscheidet, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Die Forderung muss auf einen bestimmten Geldbetrag lauten. Darüber hinaus muss der Antrag die anderen allgemeinen Voraussetzungen für einen Mahnbescheid erfüllen. So muss der Antrag Angaben über die Parteien und über den Rechtsgrund der Forderung enthalten. Auch schriftliche Beweise, die das Rechtsverhältnis belegen, müssen dem Antrag beigefügt werden.

Hält das Gericht den Erlass eines Mahnbescheids nicht für sinnvoll, wird der Fall weiterhin nach den Regeln des ordentlichen Zivilprozesses behandelt.

Das elektronische Mahnverfahren ist ein Verfahren, für das sich der Gläubiger aktiv entscheiden muss, um es zu beantragen.

Es gibt eine Obergrenze von 1 000 000 CZK für die Nutzung dieses Verfahrens.

Der Antrag wird elektronisch gestellt und elektronisch unterschrieben. Die Nachweise werden ebenfalls elektronisch mit dem Antrag eingereicht.

Die erforderlichen Angaben sind die gleichen wie bei einer normalen Vorladung. Wenn das Gericht feststellt, dass der Antrag unvollständig ist, wird er zurückgewiesen und der Fall wird nicht verhandelt.

Was passiert im gerichtlichen Mahnverfahren in der Tschechischen Republik, wenn der Schuldner nach Erlass eines Mahnbescheids seine Zahlungsverpflichtung anfechten will? Der Schuldner hat 15 Tage Zeit, die Forderung zu prüfen. Wird ein materieller Einspruch erhoben, endet das Mahnverfahren und die Sache wird stattdessen in das ordentliche Gerichtsverfahren überführt.

Wird innerhalb von 15 Tagen kein Einspruch erhoben, erlangt der Mahnbescheid den gleichen rechtlichen Status wie ein Urteil, d.h. er kann in einem Vollstreckungsverfahren gegen den Schuldner vollstreckt werden.

Vollstreckung von Forderungen in der Tschechischen Republik.

Wenn ein Gläubiger in der Tschechischen Republik einen Punkt im Inkassoprozess erreicht, an dem ein Urteil im ordentlichen Zivilverfahren oder ein Vollstreckungstitel im Mahnverfahren erwirkt wurde, führt dies in der Regel dazu, dass der Schuldner dem nachkommt und seine Schulden bezahlt.

Dies ist jedoch nicht immer der Fall. So gibt es Situationen, in denen Schuldner weiterhin mit ihren Zahlungen in Verzug sind.

In diesen Fällen ist der nächste Schritt beim Inkasso in der Tschechischen Republik der Antrag auf Vollstreckung der Forderung. Das bedeutet, dass sich ein Gläubiger an die öffentliche Hand in Tschechien wendet, um Hilfe bei der Eintreibung von Zahlungen zu erhalten. Die Behörden helfen dem Gläubiger dann, die Zahlung zwangsweise zu erwirken.

Dieses Verfahren ist in den §§ 251-351a des Gesetzes Nr. 99/1963, dem Zivilprozessgesetz, geregelt.

Das Verfahren beginnt, wenn der Gläubiger einen Antrag auf Zwangsvollstreckung stellt, weil der Schuldner weiterhin nicht zahlt.

Insolvenzverfahren in der Tschechischen Republik.

Zum Schluss werden wir noch einen letzten Teil des tschechischen Inkassoverfahrens durchgehen, der gelegentlich auftreten kann, wenn der Schuldner nicht in der Lage ist, alle seine Schulden zu bezahlen. Ich spreche vom tschechischen Insolvenzverfahren. Dieses kann sowohl bei Privatpersonen als auch bei Unternehmen angewandt werden, aber es gibt verschiedene Verfahren, die leicht unterschiedliche Zwecke haben und diese Gruppen leicht unterschiedlich betreffen können.

Ein Insolvenzverfahren kann eingeleitet werden, wenn;

1. es mehrere Gläubiger gibt,
2. Wenn es Forderungen gibt, deren Fälligkeit mehr als 30 Tage in der Vergangenheit liegt, und,
3. wenn der Schuldner keine finanziellen Mittel hat, um diese Forderungen zu begleichen.

Die möglichen Insolvenzverfahren sind;

Konkurs: Dieses Verfahren wird sowohl bei Einzelpersonen als auch bei Unternehmen angewandt. Es ist das letzte Mittel und wird nur angewandt, wenn eine Sanierung oder Umschuldung als aussichtslos erachtet wird. Das Vermögen des Schuldners wird zusammengefasst und an die Gläubiger verteilt. Das Unternehmen hört dann auf zu existieren.

Umstrukturierung (reorganizace): Dieses Verfahren wird nur gegen Gewerbetreibende angewandt und dient als Instrument, um zu versuchen, die Ausfallsituation so zu lösen, dass der Gewerbetreibende seinen Betrieb weiterführen kann. Konkret bedeutet dies, dass in Absprache mit den Gläubigern ein Sanierungsplan erstellt wird, in dem die Forderungen des Schuldners so niedergeschrieben werden, dass er seinen Verpflichtungen nachkommen kann.

Umschuldung (oddlužení): Wird nur gegen Privatpersonen angewandt. Ziel ist es, hoch verschuldeten Personen eine Chance für einen Neuanfang zu geben, indem ein Zahlungsplan für die bestehenden Schulden auf der Grundlage der finanziellen Verhältnisse des Schuldners erstellt wird.